Homocystein - ein Risikoindikator

Ein erhöhter Spiegel des Stoffwechselproduktes Homocystein im Blut geht mit einer Zunahme des Risikos für Herz- und Gefäßleiden (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) einher. Die Ursachen für eine Erhöhung des Homocysteins sind vielfältig. So können übermäßiger Alkoholgenuss, genetische Ursachen und die Einnahme einiger Medikamente zu einem erhöhten Homocysteinspiegel führen. Auch steigt der Homozysteinspiegel mit zunehmendem Alter an.

In den weitaus meisten Fällen ist jedoch ein ernährungsbedingter Mangel mit den Vitaminen B12, B6 und mit Folsäure die Ursache.

Folsäure findet sich besonders in grünem Gemüse, Getreideprodukten, frischem Obst und Hefe. Vitamin B12 - welches hierzulande zumeist ausreichend zugeführt wird - findet sich in Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Vitamin B6 kommt besonders in Vollkornprodukten, Kartoffeln, Obst und Gemüse vor.

Da bislang jedoch noch keine Studie belegen konnte, dass eine Senkung des Homocysteins zu einer Abnahme von Herz- und Gefäßleiden führt, hat die Empfehlung zur Substitution der Vitamine und vom Folsäure noch keinen Eingang in die Empfehlungen der kardiologischen und gefäßmedizinischen Fachgesellschaften gefunden.

Aufgrund der vorliegenden Studienergebnisse kann aktuell nur eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit ausreichender Zufuhr der o.g. Vitamine sowie eine Einschränkung des Alkoholkonsums empfohlen werden. Eine Nahrungsergänzung mit Folsäure erscheint uns derzeit nicht sinnvoll.